Gut vorbereitet für die kommende Kanu-Saison kehrt dieser Tage David Gubser vom Kanu-Club Romanshorn an den Bodensee zurück. Fünf Monate hat er in San Diego unter guten Bedingungen trainiert. Als Gast im Olympic-Center der USA profitierte er von einer hervorragenden Infrastruktur. Das Trainingsgewässer, ein kleiner See unmittelbar an der mexikanischen Grenze, ist meist spiegelglatt und hat fest installierte Bahnen. Der Kraftraum ist so gross wie eine Turnhalle, vollgestopft mit verschiedensten Geräten und der Möglichkeit, sich mit Video selber zu beobachten.
Der Oberthurgauer Spitzenkanute David Gubser ist der Kälte entflohen. Während fünf Monaten trainierte er im Süden Kaliforniens und bereitete sich so auf die Saison 2010 vor.
Training mit Belgiern und Amerikanern
An sechs Tagen pro Woche absolvierte Gubser täglich zwei bis vier Trainingseinheiten nach den Plänen seines australischen Trainers Martin Hunter. Er war nicht nur auf dem Wasser und im Kraftraum sondern auch mit dem Bike in den Hügeln oder beim Joggen und Schwimmen. Besonders geschätzt hat er die gemeinsamen Trainings mit dem belgischen Nati-Kader, das im Februar ebenfalls in San Diego trainierte. Der Kontakt mit den amerikanischen Spitzenkanuten und deren Betreuer gaben wichtige Impulse. Bei biometrischen Tests durch einen deutschen Fachmann konnte er gute Dolmetscherdienste leisten.
In Kalifornien hat David Gubser erfolgreich an der SOCAL-Surfski-Serie teilgenommen. Die Rennen fanden auf dem offenen Meer mit besonderen Booten statt. Sie führten über 10 bis 15 km. Gubser gewann drei der 7 Rennen und belegte in der Gesamtwertung den 2. Platz.
Saisonstart in Mantova
Nach einer kurzen Akklimationszeit am Bodensee fährt Gubser mit verschiedenen Schweizer Nachwuchsleuten Ende April zur 1. Regatta der neuen Saison nach Mantova in Norditalien. Ein erster Vergleich mit den italienischen Spitzenkanuten dient der Anpassung an die raueren europäischen Verhältnisse und einer ersten Standortbestimmung.
Neue Ziele im Kajak-Einer
Während 10 Jahren hat David Gubser international ausschliesslich im Kajak-Zweier mit seinem Bruder Remo Wettkämpfe bestritten. Nach dessen Rücktritt im vergangenen Herbst wechselt nun David Gubser in den Kajak-Einer. National hat er da schon zahlreiche Erfolge vorzuweisen, aber international ist da Neuland. An den drei Weltcups im Mai will er durch Starts über alle Distanzen zahlreiche Erfahrungen sammeln. In Vichy geht es auch darum, die Bahn kennen zu lernen, auf der an den Weltmeisterschaften 2011 die Quotenplätze für die Olympischen Spiele in London vergeben werden. Olympia 2012 bleibt auch unter geänderten Vorzeichen David Gubsers grosses Ziel. Mit 30 Jahren hätte er da das ideale Alter.
WM ist Hauptziel 2010
Nach den Weltcups in Vichy, Szeged und Duisburg wird für Gubser wieder das Training im Vordergrund stehen, um gut vorbereitet an den Europameisterschaften in Trasona in Spanien teilzunehmen. Saisonhöhepunkt sind aber zweifellos die Weltmeisterschaften Mitte August in Poznan in Polen. Da will er in seiner stärksten Disziplin über 1000 Meter den B-Final und damit einen Platz unter den besten 20 Kajak-Einer der Welt erreichen.
[Peter Gubser]