Simon Fäh fuhr in die Weltklasse
Die WM der Regatta-Kanuten in Szeged (Un) schloss mit einer gemischten Bilanz der Schweizer. Simon Fäh im Kajak-Einer fuhr sein bisher bestes 1000 m-Rennen und klassierte sich als Zwölfter mitten in der Weltelite der Königsklasse. Der Kajak-Zweier mit Remo und David Gubser konnte eine verpfuschte Saison versöhnlich abschliessen mit dem 8. Rang im B-Final über 200 m.
Die von insgesamt über 100’000 Zuschauern besuchten Weltmeisterschaften wurden von den Booten des Gastgeberlandes Ungarn dominiert. Bei nicht immer idealen Bedingungen, wechselnde Winde und über 35° Wärme, gewannen die Gastgeber 12 von 27 möglichen Goldmedaillen. Bei den Kajak-Damen blieben gleich alle WM-Titel in Ungarn. Wesentlich weniger erfolgreich waren die Deutschen als Dominatoren der letzten WM, die sich dies Mal mit vier Titeln begnügen mussten.
Simon Fäh in guter Form
Nach einer von gesundheitlichen Problemen verpfuschten ersten Saisonhälfte präsentierte sich der Romanshorner Simon Fäh an dieser WM in sehr guter Form. Auf seiner Lieblingsstrecke, dem Kajak-Einer über 1000 m, der sogenannten Königsklasse zeigte Fäh einen insgesamt guten Wettkampf mit einem herausragenden Lauf zum Abschluss im B-Final. Bei für ihn idealen Bedingungen, er liebt den Gegenwind, fuhr er von Beginn an ein starkes Rennen und zeigte einen grossartigen Schlussspurt. Das frenetisch mitgehende Publikum, ein Ungar lag an der Spitze des Rennens, habe wahnsinnig angetrieben und habe zu seinem bisher wohl besten 1000 m-Rennen seiner Karriere angetrieben, meinte Fäh nach dem Rennen.
Mit zwei guten Vorläufen war Fäh in die Wettkämpfe gestartet. Im Halbfinal über 1000 m zeigte er dann ein sehr gutes Rennen. Von Beginn an hatte er sich auf dem für den Final berechtigenden 4. Platz gehalten, mit sicherer Distanz zum nachfolgenden Italiener. Im Halbfinal über 500 m hatte Fäh keine Chance, sich für den Final zu qualifizieren, die am Vormittag des selben Tages ausgetragene Vorausscheidung über die Langdistanz hatte wohl zu viel Kraft gekostet. Dass seine Form stimmt, bewies er auch über 200 m. Lediglich 11/100 Sekunden fehlten ihm da im Halbfinal für den Finaleinzug.
Der Romanshorner Simon Fäh klassierte sich als Zwölfter
mitten in der Weltelite der Königsklasse. (Archivbild Peter Gubser)
Gubser/Gubser mit gemischter Bilanz
Weniger gut als Klubkollege Fäh lief es dem Kajak-Zweier Gubser/Gubser. Auch sie erreichten zwar mit dem 8. Rang im B-Final über 200 m ein Resultat in der 1. Ranglistenhälfte. Bei 39 gestarteten Booten belegten sie Gesamtrang 17. Wie eng die Konkurrenz ist, belegt die Tatsache, dass in diesem B-Final alle 8 Boote innerhalb einer Sekunde gestoppt wurden. Doch in den olympischen Distanzen 1000 und 500 m schieden sie in den Halbfinals aus. Ärgerlich war dies vor allem auf der längeren Distanz, ihrer stärkeren Disziplin. Da waren sie, obwohl in einem sehr starken Lauf eingeteilt, bis über die Mitte des Rennens auf dem finalberechtigten 4. Platz, ehe sie zum Schluss die Kräfte verliessen und auf Rang 7 zurückfielen.
Schon die ganze Saison hatte der Kajak-Zweier mit den Brüdern David und Remo Gubser, das erfolgreichste Boot des letzten Jahres, Mühe, in Fahrt zu kommen. Zu gesundheitlichen Problemen gesellten sich Abstimmungsprobleme. So wagten sie kurzfristig vor der WM eine Umstellung im Boot. Der jüngere Remo ging an den Schlag und der kräftigere David rutschte nach hinten. Die Final-Teilnahme über 200 m vor über 30’000 Zuschauern bildet einen versöhnlichen Abschluss.
Resultate mit Schweizer Beteiligung:
Kajak-Einer 1000 m: 1. Markus Oscarsson (Sd) 3:39,359; 2. Tim Brabants (Gb) 3:39,419; 3. Ben Fouhy (Ns) 3:39,443; Ferner im B-Final: 3. Simon Fäh (Sz) 3:47,791
Kajak-Einer 500 m: 1. Marek Twardowski (Pl) 1:38,596; 2. Anton Ryakhov (Rus) 1:38,698; 3. Lutz Altepost (D) 1:39,832; Ferner im Halbfinal ausgeschieden: Simon Fäh (Sz)
Kajak-Einer 200 m: 1. Ronald Rauhe (D) 0:35,200; 2. Carlos Perez Rial (Sp) 0:35,396; 3. Mykola Kremer (Ukr) 0:35,516; Ferner im Halbfinal ausgeschieden: Simon Fäh (Sz)
Kajak-Zweier 1000 m: 1. Gabor Kucsera/Zoltan Kammerer (Un) 3:17,791; 2. Rupert Wagner/Andreas Ihle (D) 3:19,075; 3. Tomasz Gorski/Adam Seroczynki (Pl) 3:19,837; Ferner im Halbfinal ausgeschieden: Remo Gubser/David Gubser (Sz)
Kajak-Zweier 500 m: 1. Tim Wieskötter/Ronald Rauhe (D) 1:27,791; 2. Richard Dessureault-Dober/Andrew Willows (Ka) 1:28,631; 3. Gabor Kucsera/Zoltan Kammerer (Un) 1:29,063; Ferner im Halbfinal ausgeschieden: Remo Gubser/David Gubser (Sz)
Kajak-Zweier 200 m: 1. Tim Wieskötter/Ronald Rauhe (D) 0:32,660; 2. Marek Twardowski (Pl) 0:32,804; 3. Ognjen Filipovic/Dragan Zoric (Ser) 0:32,912; Ferner im B-Final: 8. Remo Gubser/David Gubser (Sz) 0:34,620
N:B: Alle Resultate finden Sie auf http://vb.mkksz.hu
[Peter Gubser]