David Gubser wird 15. an Kanu-WM
Der 15. Rang an der WM ist für den Thurgauer Kanuten David Gubser ein sehr gutes Resultat. Trotzdem hat es für einen Quotenplatz für Olympia, vorerst, nicht gereicht. Nicole Rutishauser konnte wertvolle internationale Erfahrungen sammeln.
Die Weltmeisterschaften der Regatta-Kanuten in Szeged (Un) war eine WM der Superlative: Über 1300 Athletinnen und Athleten aus 94 Nationen, so viele wie noch nie. Mehr ehemalige Weltmeister und Olympiasieger als je am Start. Tolles Sommerwetter. Zehntausende begeisterte Zuschauer entlang der Strecke. Mit dabei in der kleinen Schweizer Delegation waren David Gubser und Nicole Rutishauser vom Kanu-Club Romanshorn.
Der Blick zur Anzeigetafel: David Gubser (2)
hat an der WM den 15. Rang geschafft!
Nicole Rutishauser (hinten) mit Ramona Haslebacher
sammelte wertvolle WM-Erfahrungen.
Der Auftakt an der WM in Südungarn war hart für David Gubser im Kajak-Einer. Im Vorlauf über 1000 Meter hatte er gewisse Anlaufschwierigkeiten. Trotz nicht optimalem Start qualifizierte er sich als Fünfter doch für den Halbfinal, in dem er es mit ganz harter Konkurrenz zu tun bekam. Angeführt vom nachmaligen Weltmeister Van Koeverden kam es zu einem ganz schnellen Lauf. Als 8. konnte sich der Thurgauer noch knapp einen Platz im C-Final ergattern. Am nächsten Tag erreichte er da den 7. Rang und belegt so im Gesamtklassement den 25. Platz. Mit dieser Rangierung in der ersten Ranglistenhälfte erreichte Gubser eine gute Leistung, wenn auch ein Quotenplatz für die Olympischen Spiele in London ausser Reichweite lag. Im kommenden Mai in Duisburg besteht eine letzte Möglichkeit dazu.
Über 500 Meter startete Gubser mit einem 4. Rang im Vorlauf. Im Halbfinal konnte er eine optimale Leistung abrufen und kam so auf den 5. Rang. Über die gute Zeit qualifizierte er sich so für den B-Final. Vor über 40’000 Zuschauern, Kanu ist in Ungarn Nationalsport, mit einer grossartigen Ambiance kam Gubser sehr gut aus dem Startschuh. Im Mittelteil verlor er etwas Terrain, um dann im Schlussspurt als 6. die Ziellinie zu queren. Damit belegte der 29-jährige Arboner den 15. Platz in der Gesamtrangliste, in Anbetracht von 45 Konkurrenten aus ebenso vielen Nationen ein Superresultat. Im abschliessenden Langstreckenrennen über 5000 Meter spürte Gubser dann die Anstrengungen der Vortage und musste sich mit einem Platz in der hinteren Ranglistenhälfte begnügen. „Ich bin glücklich, bei diesem wichtigsten Wettkampf des Jahres, meine beste Leistung gezeigt zu haben,“ zieht Gubser eine positive Bilanz. „Der Trainingsaufbau war richtig. Der Aufwand mit Beginn im letzten Oktober hat sich gelohnt.“
Für die erst 19-jährige Clubkollegin Nicole Rutishauser war dies die erste WM bei der Elite, nachdem sie im Vorjahr noch bei den Juniorinnen paddelte. Mit Ramona Haslebacher aus Schaffhausen war sie im Kajak-Zweier der Damen am Start. Über 1000 Meter schafften die beiden den Einzug ins Halbfinal, während sie auf der kurzen Strecke bereits im Vorlauf ausschieden. Trotzdem durften die beiden jungen Ostschweizerinnen mit dem Wettkampf zufrieden sein. Sie haben gut gekämpft und auch in starken Feldern mithalten können. Die wichtigen Erfahrungen werden ihnen in den kommenden Jahren von grossem Nutzen sein.
Nicole Rutishauser: „Die Begeisterung der über 40’000 ungarischen Zuschauer an diesen WM-Finaltagen war einzigartig. Nur schade, dass wir diese Stimmung nicht schon bei unseren Einsätzen geniessen durften. Unsere guten, gegenüber den letzten Wettkämpfen verbesserten Leistungen, sind für mich eine tolle Motivation für das bald wieder beginnende manchmal eintönige Wintertraining.“
Diese Weltmeisterschaften haben den Trend der letzten Jahre bestätigt. Der Kampf an der Weltspitze ist wesentlich härter geworden, die Spitze immer breiter. Immer mehr Nationen drängen nach und bieten ihren Athletinnen und Athleten Trainings- und Betreuungsmöglichkeiten, die nicht vergleichbar sind mit der Schweiz. Die führenden Kanu-Nationen Ungarn, Deutschland, Russland haben Millionenbudgets, während die Schweizer Athletinnen und Athleten für alle Kosten selber aufkommen müssen.
Alle Infos und Resultate auf http://www.szeged2011.com.
[Peter Gubser]